Isabell Werth reitet in ihrer eigenen Welt |
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Geschrieben von: Dieter Ludwig |
Samstag, 16. November 2024 um 21:07 |
(Foto: Stefan Lafrentz) Isabell Werth und die zehnjährige Rappstute Wendy de Fontaine von Sezuan 2 Stuttgart. Die Dressur gerät immer mehr und wie schon in früheren Zeiten zum Einpersonenkult, nämlich von Isabell Werth (55). Wie nun Stuttgart zeigt, und dass viele doch gegen sie antreten, verdient mehr als Respekt und Lob. Einige haben zur Zeit nicht den geeigneten Beritt, andere sind gesperrt und wiederum andere sind nicht gut genug. So zeichnet die Weltranglisten-Erste Isabell Werth (Rheinberg) inzwischen seit über 30 Jahren und irgendwann sogar fast einsam Spuren des Erfolgs in die Sandvierecke der Dressur. Und sie findet immer wieder auch Pferde, die sie weiterbildet und die sie dann auch an der Spitze hält, wie zum Beispierl Gigolo, Weihegold, Satchmo oder Bella Rose. So sagte mal auch Reitmeister Jan Bemelmans: „Ein Pferd zur Spitze zu bringen, gelingt vielen, es aber auch über längere Zeit oben zu halten, das ist die wahre Kunst." Mit der gerade zehnjährigen belgischen Rappstute Wendy de Fontaine könnte das ebenfalls gelingen. Die war zwar im Stall des Vorbesitzers bis Grand Prix ausgebildet worden, doch im ganz großen Sport wie bei Championaten oder Olympischen Spielen werden zusätzlich ganz andere Anforderungen gestellt. Und dafür ist eben Isabell Werth die ideale Reitpartnerin. In der Stuttgarter Schleyerhalle demonstrierte die erfolgreichste deutsche Olympiastarterin nun wieder einmal ihr Können und brachte auch ihr Pferd zum Strahlen. Das Paar gewann zunächst den Grand Prix und einen Tag später auch die Weltcup-Kür. In der Vorstellung der Kür, Aufgabe von höchstem reiterlichen Schwierigkeitsgrad für Reiter und Pferd, aber auch höchster künstlerischer Gestaltung, setzten die fünf Richter Werth und Wendy geschlossen auf den ersten Rang, und ohne die kleinen Patzer wie bei den Wechseln wäre eine Gesamtnote von über 90 Prozent fällig gewesen, so standen am Ende 86,745 Prozentpunkte auf der Anzeigetafel.Dass sich nach der Vorstellung 8.000 Zuschauer spontan von den Sitzen erhoben und applaudierten, sagt mehr aus als eine nüchterne Punktezahl.
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