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"Deutschland sollte andere weniger kritisieren..." PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Alexandra Koch   
Montag, 04. März 2013 um 19:17

Kronberg/ Taunus. Er ritt erfolgreich für Deutschland und danach für die Niederlande: Sven Rothenberger. Seine drei Kinder reiten für Deutschland. Alexandra Koch unterhielt sich mit ihm.

 

 

Manch einer erinnert sich noch an die 80er und 90er Jahre, als ein junger Mann die internationale Dressurszene teils ganz schön aufmischte. Sven Rothenberger startete in der erfolgreichen deutschen Equipe mit Nicole Uphoff und Monica Theodorescu  bei den Weltreiterspielen in Stockholm 1990 und den darauf folgenden Europameisterschaften. 1994 dann der Wechsel der Nationalität. Grund: Er wollte mit Ehefrau Gonnelien in einer Mannschaft starten. Mit den Niederländern ist er schnell wieder auf Erfolgskurs, gewinnt u.a. neben Team-Silber dazu Einzel-Bronze auf Weyden bei den Olympischen Spielen in Atlanta 1996. Die Europameisterschaft in Hagen 2005 ist sein letzter großer Auftritt auf internationaler Bühne. Danach legt er seinen Fokus auf das Training der Töchter Sanneke und Semmieke sowie des Sohnes Sönke. Alle drei sind mittlerweile hocherfolgreich in ihren jeweiligen Altersklassen. Sannekes erklärtes Ziel ist bereits die Teilnahme an den Olympischen Spielen.

Zum neuen Jahr gab es eine Neuerung in Ihrem Stall: Eine Deckstation ist hinzugekommen...

Sven Rothenberger: „Zunächst einmal klarstellend: Wir haben bereits seit 1994 eine EU-Besamungsstation. Frei nach dem Motto ` aus Tradition in die Zukunft` haben wir entschieden, mit den guten Hengsten, die wir nun aus unserer Zucht und Aufzucht haben, uns wieder verstärkt um die Hengststation zu kümmern. Damals hatten wir schon Jonggors Weyden und einige andere Hengste von meinem Schwiegervater aus Holland. Jonggors Weyden war der erfolgreichste Dressurhengst der Neuzeit bis 1996 mit seiner Bronzemedaille auf den Olympischen Spielen. Heute haben wir beispielsweise Van Vivaldi und Deinhard B.“

 

Wie sieht ihr Konzept zur Hengststation genau aus? Welche Möglichkeiten bieten Sie an?

Sven Rothenberger: „Wir möchten dem Züchter qualitätsvolle Hengste anbieten, die auch in der gehobenen Dressur und im Springsport eingesetzt werden.“

 

Wie kam es überhaupt zur Idee, eine eigene Hengststation aufzumachen?

Sven Rothenberger: „Als wir 1994 begannen, verfügte mein Schwiegervater über hervorragende Hengste wie zum Beispiel Haarlem, Gentleman usw. Dann bekam ich Weyden und es stellte sich die Frage, weshalb wir ihn nicht auch als Deckhengst in Deutschland nehmen sollten. Es war schon immer mein Wunsch, Zucht und Sport zu vereinbaren. In den nachfolgenden Jahren hatten wir auch schon immer gute Hengste, wie zum Beispiel Domino  Dancing, Aperol und viele mehr. Bei Deinhard war es so, dass die Kinder immer noch sehr jung waren, sodass wir Bedenken hatten, ob alles zu vereinbaren sei – hier Deckhengst, dort Sportpferd. Dieses Jahr möchten wir es versuchen; Semmieke wird dieses Jahr 14 und verfügt schon über eine Menge an Erfahrung.

Sie sagen also, dass Semmieke mit dem Hengst an den Start gehen wird, dass er aber auch im Deckgeschäft ist. Ist es schwierig, bei den Hengsten den Deckeinsatz mit dem Sport zu vereinbaren?

Sven Rothenberger: „Ja, manchmal schon. Aber auch andere haben das schon erfolgreich gemacht.“

 

Über mehrere Jahrzehnte hinweg zählten Sie zu den weltweit erfolgreichsten Dressurreitern – zunächst für Deutschland, dann für die Niederlande. Gab es für Sie eigentlich einen Moment, an den Sie sich immer erinnern werden?

Sven Rothenberger: „Nicht nur einen, hiervon gibt es einige. So zum Beispiel, als meine Frau und ich gemeinsam bei den Olympischen Spielen in Atlanta in einem Team geritten sind. Ein weiterer Moment war, als ich das erste Mal Weyden gesehen habe. Dies sind aber nur die Momente, die ich auf die Reiterei beziehe…“

 

Welche Pferde, würden Sie sagen, waren für Ihre Laufbahn die wichtigsten?

Sven Rothenberger: „Ideaal, mit dem ich erstmals international in Erscheinung trat und Weltmeister mit der deutschen Mannschaft in Stockholm wurde. Dann Andiamo, mit dem ich Europameister in Donaueschingen 1991 wurde. Dann Olympic Bo, den ich bei der EM in Mondorf 1995 ritt und dort für die Niederlande Mannschaftssilber und Einzelbronze gewann. Und natürlich Weyden, der mich zu Einzelbronze und Mannschaftssilber in Atlanta bei den Olympischen Spielen 1996 trug. Aber noch einige mehr…“

 

Sie führen nun erfolgreich Ihren Dressurstall. Fehlt Ihnen manchmal nicht ein bisschen dieser Sport, selbst auf höchstem Niveau nochmals im Viereck zu reiten?

Sven Rothenberger: „Meine Frau ist die Trainerin meiner Töchter. Ich bin nur ab und zu mal der Kritiker. Der aktive Sport fehlt mir mittlerweile nicht mehr.  Dass meine Kinder reiten, finde ich selbst wesentlich schöner!“

 

Sie haben den Dressursport über einen langen Zeitraum hinweg erlebt. Was würden Sie sagen, hat sich verändert? Zum Positiven wie zum Negativen?

Sven Rothenberger: „So lange ist das nun auch wieder nicht her, dass ich das letzte Mal auf einem Championat geritten bin. Das war 2005 in Hagen, als wir Vize-Europameister im Team wurden - und um jetzt von heute und meiner Zeit von früher zu sprechen. Heute ist die Spitze breiter geworden.“

Was würden Sie sagen, müsste für den deutschen Dressursport das Wichtigste, um wieder ganz vorne zu stehen?

Sven Rothenberger: „Deutschland muss sich wieder auf die eigentlichen Stärken konzentrieren – und sollte andere weniger kritisieren.“

Was ist für Sie die Faszination an Pferden und am Reitsport?

Sven Rothenberger: „Das ist rasch gesagt: Ein gut trainiertes Pferd sich elastisch bewegen zu sehen unter einer gefühlvollen Reiterin oder einem sensiblen Reiter, Oft reicht mir aber auch, ein schönes und stolzes Pferd nur zu beobachten…“

 


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