JF Meyer-Zimmermann zum zweitenmal GP-Siegerin auf dem Kasselmannhof |
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Geschrieben von: Ute Raabe/ Kirsten Meyer/dl |
Sonntag, 27. April 2025 um 18:57 |
Grand-Preix-Siegerin Janne Friederike Meyer-Zimmermann auf der Stute Tapioca vor drei Kolleginnen (Foto: Stefan Lafrentz) Hagen a.T.W. Auf den ersten Plätzen landeten nur Amazonen im Grand Prix mit Janne Friederike Meyer-Zimmermann an der Spitze. Insgesamt kamen 48.000 Besucher zum Vier-Tage-Turnier "Horses & Dreams" auf dem Kasselmannhof. Geballte Frauenpower und springsportliche Spitzenleistungen waren das Motto im Großen Preis der LVM Versicherung auf dem Hof Kasselmann auf dem Borgberg von Hagen am Teutoburger Wald. Die ersten vier Platzierungen in der CSI3* Springprüfung über 1,55m gingen allesamt an starke Reiterinnen. An oberster Stelle auf dem Podium stand Janne Friederike Meyer-Zimmermann (44), die mit der erst neunjährigen Stute Tapioca der Konkurrenz im Stechen davon sprang. Rang zwei an die Belgierin Annelies Vorsselmans mit Trezeguet vor Zascha Nygaard Lill (DEN) und Charino PS auf dem dritten Platz. Stephi de Boer und Querida verpassten nur knapp das Podium. Von den insgesamt 50 Teilnehmern, die sich für den Großen Preis qualifizieren konnten, erreichten nur sieben Reiter das Stechen. Die Siegerin, Janne Friederike Meyer-Zimmermann (Pinneberg) wies auf die Schwierigkeit des Parcours hin: “Schon beim Parcoursabgehen dachte ich, das wird eine anspruchsvolle Runde — sehr gut gebaut, aber eben auch anspruchsvoll. Ich hatte mir vorgenommen, einen guten Fluss zu bekommen. Tapioca ist ein sehr kleines Pferd und ich mag es gerne, wenn sie vorwärts galoppiert. Im Stechen war ich relativ früh dran, aber hatte mir vorgenommen, einen Reiter vor mir anzuschauen, um eine Einschätzung zu bekommen. Ehrlich gesagt habe ich nicht damit gerechnet, dass ich am Ende ganz vorne stehen würde. Dass ich nun mit dem Sieg nach Hause fahre, ist wirklich ein besonderer Moment für mich. Wenn wir junge Pferde finden, sie behutsam ausbilden und dann im großen Sport ankommen ist es auch immer wie ein Kompliment.” Heute habe die Tangelo van de Zuuthoeve x Catoki Stute gezeigt, was in ihr steckt, lobte die Reiterin aus Pinneberg in Schleswig-Holstein. Für die Belgierin Annelies war der zweite Platz im Großen Preis ihr bisher größter Erfolg bei Horses & Dreams, einem Turnier, das sie und ihr Partner, Olympiasieger Jeroen Dubbeldam (Niederlande), schon seit Jahren gerne besuchen. Trezeguet reitet sie erst seit drei Monaten, “Wir haben ihn als junges Pferd gekauft und anschließend an unsere Kunden verkauft. Vor einem Jahr bekamen wir ihn zurück. Jeroen war jedoch in letzter Zeit sehr beschäftigt mit dem Training seiner Schüler, also hat er mir angeboten, ihn auf Turniere mitzunehmen. Er ist ein großartiges Pferd, und ich freue mich sehr, mit ihm zu arbeiten.“ Die drittplatzierte Zascha Nygaard Lill, die am Vortag die Qualifikation zum Großen Preis gewinnen konnte, freute sich über zwei Kolleginnen auf dem Podium, “Ich finde es toll, dass die Frauen heute ein bisschen mehr hervorstechen. Das war erst mein zweites Stechen mit Charino PS, das müssen wir noch ein bisschen üben, aber ich bin sehr stolz, wie er das alles gemacht hat. Er hat mir gezeigt, dass er ein besonderes Pferd ist.” LVM Versicherung bleibt an Bord Georg Kaldewei, Bereichsleiter Marketing der LVM Versicherung und selbst Springreiter, war absolut begeistert: “Man sieht einfach, dass ein richtiger Pferdefachmann wie Ulli Kasselmann dieses Turnier organisiert. Hier wird viel Qualität und Augenmerk auf Kleinigkeiten gelegt, insbesondere für die Reiter und Pferde. Das beeindruckt und freut uns ganz besonders, auch in Zukunft Teil dieser Veranstaltung zu sein.” Kaldewei vergaß nicht, die Einstellung der drei Siegerinnen und ihrer Kollegen hervorzuheben, “Das ist einfach Sport auf ganz hohem Niveau und ich glaube, dass hat man hier bei jedem Reiter gesehen.” Die LVM Versicherung wird auch in den kommenden zwei Jahren das Hauptspringen von Horses & Dreams präsentieren. Veranstalter Ulli Kasselmann freute sich über den Zuspruch: „Mit großer Freude habe ich erfahren, dass sich die LVM für drei Jahre verpflichtet hat. Ich kenne die LVM schon seit vielen Jahren und bin überzeugt, dass sie hervorragend zum Reitsport passt. Die Verbindung zur Landwirtschaft und das Pferd im Wappen sind starke Symbole. Ich hoffe auf eine erfolgreiche Partnerschaft und bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam große Erfolge erzielen werden.“ DSP Diamante Negro um Louisdor Preis Juliane Brunkhorst und DSP Diamante Negro sicherten sich den Einzug in das Finale des Louisdor-Preises im Dezember mit einem souveränen Sieg in der Finalqualifikation. Das Paar gewann den Kurz-Grand Prix mit 73.915 Prozent. Dicht auf ihren Fersen war die Siegerin der Einlaufprüfung auf Inter II-Niveau: Charlott-Maria Schürmann und Dante’s Pearl OLD bekamen 73.298 Prozent für ihre Vorstellung und dürfen sich ebenfalls über einen Startplatz im Finale 2025 freuen. “Ich könnte nicht stolzer auf ihn sein,” schwärmte Juliane Brunkhorst im Anschluss an die Prüfung. “Er hat diese schwere Aufgabe mit so einer Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit abgeliefert, man hat das Gefühl, er hat auch noch richtig Spaß dabei. Ich habe mich wahnsinnig über die ganze Trabtour gefreut, seine Piaffe-Passage Übergänge sind auch schon sehr besonders.” Vergangenes Jahr ritt die Hamburger Grand Prix Reiterin den De Lorean-Sohn auf den Silberrang im NÜRNBERGER BURG-POKAL Finale, mit dem heutigen Sieg markierte sie einen weiteren wichtigen Meilenstein in der Ausbildung des Wallachs, “Der Druck für einen selbst ist erstmals raus, uns wieder für Frankfurt zu qualifizieren, war definitiv das Jahresziel. Wir werden nun ganz in Ruhe weitermachen und uns irgendwann mit dem langen Grand Prix befassen, der ja dann in Frankfurt abgefragt wird. Ich freu mich drauf.” Life Time FRH im NÜRNBERGER BURG-POKAL-Finale “Ich hatte mir sogar ein paar mehr Punkte erhofft, aber es hat ja Gottseidank gereicht,” scherzte eine glückliche Charlott-Maria Schürmann, die sich als erste Reiterin mit dem Hannoveraner Hengst Life Time FRH das Ticket für das Finale des NÜRNBERGER BURG-POKALs im Dezember in Frankfurt ziehen konnte. Das sei auch ihr Ziel gewesen bestätigte die Reiterin, “jetzt kann sich Life Time auf die Zucht konzentrieren und wir können Kraft sammeln für die Saison.” Life Time FRH wurde 2017 bei Züchter Johannes Hesselink geboren und ist ein Nachkomme des Livaldon aus einer Fürstenball-Mutter. Horses & Dreams war die Auftaktetappe des NÜRNBERGER BURG-POKALs der Dressurreiter 2025. Die erste Finalqualifikation auf dem Hof Kasselmann lockte ein besonders großes und starkes Starterfeld an und sorgte dafür, dass die Messlatte schon zu Beginn der Saison sehr hoch liegt. Das Siegerpaar erhielt 75.805 Prozent für seine Vorstellung, nur ganz knapp dahinter, nämlich mit 75.805 Prozent, reihten sich die zweitplatzierten Kira Laura Soddemann und Borghese MT v. Baccardi ein. Die heutige Wertnote verschafft dem Paar eine gute Ausgangsposition unter den Aspiranten, die als beste Zweitplatzierte in das Finale in Frankfurt einziehen dürfen. Sören Suppert im U25 Springpokal Auch Deutschlands U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Pferdesport und Holger Hetzel feierte seinen Saisonstart auf dem Hagener Borgberg. Springreiter Sören Suppert war der Beste unter den 17 Startern, die für die Auftaktetappe nominiert wurden. Im Sattel des Holsteiner Hengstes Can Tici gewann er die Finalqualifikation, eine Springprüfung mit Stechen über 1,50m. Suppert blieb in beiden Umläufen strafpunktfrei und benötigte nur 40.11 sec. im Stechen. Die zweite Doppelnull gelang Lena Wiegmann auf Bert, sie waren jedoch deutlich langsamer unterwegs (45.12). Emilia Löser und Glosokka konnten Supperts Zeit unterbieten, doch ein Abwurf verhinderte eine höhere Platzierung als Rang drei. Sören Suppert gilt als eines der besten jungen Talente, so konnte er dieses Jahr schon den Großen Preis von Gahlen für sich entscheiden. “Es ist eine unfassbar tolle Chance auf diesem Weg vielleicht mal in Aachen reiten zu dürfen,” sagte der 22-Jährige. “Ich bin sehr dankbar über die Unterstützung von Holger Hetzel und die Möglichkeit auf so tollen Turnieren wie hier in Hagen mitzureiten.” Er und sein Partner Can Tici seien mittlerweile zu einem guten Team zusammengewachsen, “Ich kann mich, auch wenn es ein bisschen brenzlig wird, zu 100 Prozent auf ihn verlassen.” Bundestrainer Otto Becker hatte ein besonderes Auge auf den U25 Nachwuchs und die Ritte in der Finalqualifikation: “Das war eine klassische Prüfung, da sieht man wirklich schon, wer gut reitet und wer das technisch gut löst. Das bringt uns gute Erkenntnisse für kommende Nominierungen für Nationenpreise und ähnliche Aufgaben.” Auch die Bundestrainerin der Dressur war mit dem Start in die Freiluft-Saison mehr als zufrieden. „Ich ziehe ein sehr positives Fazit nach diesem Wochenende. Seit Mittwoch hatten wir verschiedene Touren, beginnend mit dem internationalen Drei-Sterne Grand Prix, dann die beiden nationalen Serien und heute den Vier-Sterne Grand Prix Special. Viele neue Kombinationen aus jungen Pferden oder auch neuen Pferden unter erfahrenen Reitern haben ihre Debüts im internationalen Grand Prix gegeben, was vielversprechende Perspektiven für die Zukunft eröffnet,” sagte Monica Theodorescu. Reiter aus 27 Nationen mit 600 Pferden Horses & Dreams meets the Netherlands begeisterte in den fünf Tagen nahezu 48.000 Reitsportfans. Sportler aus 27 Nationen präsentierten fast 600 Pferde in den nationalen und internationalen Spring- und Dressurprüfungen bis Vier-Sterne Niveau. Insbesondere die Abendshow sorgte für nahezu ausverkaufte Tribünen am Samstagabend. Die bekannten Social Media und Showstars Lisa und Matthes Röckener, Hella Gabbert, Tom Stein, Emilia Schlotterbeck und Kristy Snepvangers aus den Niederlanden rissen die Besucher zu Begeisterungstürmen hin. Veranstalter Ulli Kasselmann zog eine positive Bilanz: “Das Turnier fing vielleicht ein bisschen beschwerlich an mit dem Wetter. Aber wir haben ein tolles junges Team aufgebaut, die viele neue Ideen reingebracht haben, wie man die Dinge besser und freundlicher gestalten kann für die Zuschauer und Förderer der Veranstaltung.” Und weiter sagte der Erfinder dieses Turniers: „Am Samstagabend in der Show war die Stimmung einfach fantastisch! Das zeigt, dass wir eine gelungene Mischung aus Sport und Entertainment bieten müssen. Für die Zukunft sollten wir auch verstärkt leichtere, pferdefreundliche Aktionen in den Vordergrund rücken – kein Zirkus, aber unterhaltsame und lehrreiche Einlagen, wie zum Beispiel die Auftritte von den Röckener Geschwistern und ihrer Co-Stars. Hier wird sportlich geritten — Springen, Vielseitigkeit, Fahren und Voltigieren — aber auf eine andere Art. Die Teilnehmer zeigten eine breite Palette an Disziplinen, aber in einem neuen, kreativen Format,“
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